
Jahrgangsstufe 6 auf den Spuren der Römer
Anfang März machte sich die gesamte Heisenberger Jahrgangsstufe 6 in zwei Bussen auf den Weg nach Xanten. Auf dem Gelände des LVR-Archäologischen Parks Xanten verbrachten die Schülerinnen und Schüler den ganzen Tag damit die Spuren der Römer zu erforschen. Denn in Xanten hat sich in der Antike nicht nur ein römisches Militärlager, sondern auch eine für damalige Verhältnisse große römische Stadt befunden.
Das großzügige Programm für unsere Schülerinnen und Schüler bestand erstens aus einer Führung im beeindruckenden Römermuseum, dessen vielfältige Exponate zahlreiche Geschichten aus der Antike erzählen, zweitens aus einem Workshop, der dazu einlud sich praktisch mit dem Alltag der Römer auseinanderzusetzen, so z.B. mit römischen Spielen, römischer Kleidung oder römischer Rüstung, und drittens aus einer informativen Führung im archäologischen Park, deren spannendsten Teil die Heisenberger in dem im römischen Stil nachgebauten Amphitheater verbrachten.
Aber auch für ein ausgiebiges Souvenir-Shopping im Anschluss an die Führungen im Römermuseum und eine sonnige Mittags- und Spielpause auf dem großen Abenteuerspielplatz war noch Zeit und so dürften alle auf ihre Kosten gekommen sein.
Das traumhafte Frühlingswetter spielte also auch hervorragend mit, und so genossen die Schülerinnen und Schüler von den Zuschauerrängen die Aussicht auf die in der Nachmittagssonne goldgelb schimmernde Arena des nachgebauten Amphitheaters, während sie den Erzählungen über die an diesem Ort vor zwei Tausend Jahren veranstalteten Tierhatzen und Gladiatorenkämpfe lauschten. Dabei zeigte sich manch einer sehr bewandert in dem, was die antiken Arenen den Zuschauern an Unterhaltung boten und ergänzten hie und da den Vortrag der Museumsführung.
Interessant zu wissen: Alle Bauten, die sich nun oberirdisch der Parkanlage befinden, sind zwar nachgebaut bzw. rekonstruiert, wie die Archäologen sagen, und nur die drei riesigen Steine vor dem Eingang des Amphitheaters sind originale Fundamente, die das antike Amphitheater unterirdisch stützen, aber alles, was sich auch heute noch unter den weitläufigen grünen (Schafs-)Wiesen der Parkanlage befindet, sind Überreste der dort mal vor zwei tausend Jahren von Kaiser Trajan gebauten Stadt mit dem wohlklingenden Namen „Colonia Ulpia Traiana“. Dort sollen damals etwa 10.000 Menschen gelebt haben! So handelt es sich z.B. bei den Säulen des Hafentempels, der direkt am Rhein gestanden hat, der Statue Trajans und dem Amphitheater, das dem Colosseum in Rom nachempfunden wurde, zwar nur um Rekonstruktionen, originale Funde aus den Ausgrabungen, wie Teile einer Legionärsrüstung, medizinische Geräte, Geldmünzen, Amphoren und sogar einen Originalschädel kann man aber im sich über mehrere Etagen erstreckenden Römermuseum bewundern.
Außerdem sind viele Steine der Colonia Ulpia Traiana nach dem endgültigen Rückzug der Römer aus dem ehemals germanischen Gebiet für den Bau einer großen Kirche verwendet oder - wie wir heute sagen würden - recycelt worden. Diese ist heute als St. Victor Dom das sich über das Stadtbild majestätisch erhebende Wahrzeichen der Stadt Xanten.
Etwas erschöpft aber voller Eindrücke und gut gelaunt ging es am Nachmittag dann wieder zurück in Richtung Gladbeck.
Text und Fotos: Alexandra Wollnik
Tags: Geschichte, Exkursion, Jahrgangsstufe6, Xanten, Archäologie