Die Courage-AG ist entsetzt: Der Stolperstein für den ehemaligen Gladbecker Bürger Mendel Friedmann wurde herausgebrochen
Wir können es kaum fassen: Vor einigen Tagen wurde der Stolperstein für Mendel Friedmann an der Rentforterstraße 16 gestohlen.
Mendel Friedmann wurde am 01.01.1883 in Kalusz (Galizien) geboren. Er war polnischer Staatsbürger und wohnte zusammen mit seiner Frau Etli Friedmann und seinen vier Kindern auf der Rentforterstraße 16 in Gladbeck. Er war Kaufmann und Mitbesitzer eines Möbelgeschäfts. Das Geschäft wurde im April 1933 von den Nazis boykottiert und Mendel Friedmann wurde aufgrund seines jüdischen Glaubens am 28.10.1938 in der sogenannten “Polenaktion” nach Bentschen (heute: Zbaszyn in Polen) ausgewiesen. 1939 konnte er zusammen mit seiner Frau nach Palästina flüchten.
Wir, als Courage AG, sind schockiert über diese vermutlich antisemitische Tat. Antisemitismus jeglicher Art hat an unserer Schule und in Gladbeck keinen Platz und darf nicht toleriert werden. Erst vor zwei Wochen hat ein Geschichtskurs unserer Schule viele Stolpersteine in Gladbeck, darunter auch den von Mendel Friedmann, geputzt. Heute, am 28.11.2023, haben wir uns erneut auf den Weg gemacht, um die Stolpersteine seiner Familienmitglieder zu säubern und an die Familie Friedmann zu erinnern. Im November des nächsten Jahres, so die Auskunft vom Gladbecker Bündnis für Courage, soll im Rahmen der nächsten Stolpersteinaktion ein neuer Stolperstein für Mendel Friedmann verlegt werden.
Wir rufen entschieden zu Toleranz und einem friedlichen Miteinander auf!
Alina Krause (Q1) und Fiete Nowoczin (Q1) für die Courage-AG
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