Tanztheater: Jungen - Mädchen - Menschen

17. Juni 2015

Mittwoch, der 10. Juni 2015 um 18.30 Uhr: draußen schönster Sonnenschein, drinnen im Forum des Heisenberg-Gymnasiums geht das Licht aus. Und der Spot an.
Der Wahlpflichtkurs Tanztheater unter der Leitung der Lehrerin und Tanzpädagogin Freia Rosenkranz zeigt die Abschluss-Performance des zweijährigen Kurses.

Die 24 Mädchen und der eine Junge haben sich ein gutes halbes Jahr mit dem Thema „Mädchen-Jungen: Rollenbilder" auseinandergesetzt. Sie haben Statements gesammelt („Mädchen sind zickig." „Jungen sind stur."), diese in Standbilder umgesetzt und haben versucht Klischees aufzudecken. Sie haben auch Gedichte geschrieben. Und vor allem haben sie das Thema in Bewegung umgesetzt. „Mädchen tanzen gerne Ballett" – klar – ganz wunderbar sogar, das beweisen die vier Ballerinnen im Tutu zu Anfang des Stückes. Doch dann wird die klassische Musik von Vivaldi durch eine Schülerin unterbrochen: „Es gibt doch auch noch was anderes, HipHop zum Beispiel. Zeigt doch mal!" Vier Gruppen zeigen nun ihre im Unterricht selbst erarbeiteten Gestaltungen, die aus Kombinationen von Ballett- und HipHop-Bewegungen bestehen und überwiegend sehr komplex und anspruchsvoll sind. Die dramaturgisch gestalteten Übergänge zwischen den Gruppen sind fließend. Sie bestehen beispielsweise aus Dialogen – auch mit Klavierbegleitung - oder aus einem Gedicht des einzigen Jungen in der Gruppe, aufgenommen und über die Lautsprecheranlage abgespielt und im Duo mit dazu passenden Bewegungen präsentiert. Schließlich entwickelt sich eine aus Elementen aller Gruppen zusammengesetzte Choreographie, bei der die Jugendlichen sehr wach sein müssen, um den Bewegungskanon, die Loops, das Verzahnen von Bewegungssequenzen, das Auf- und Abtreten der verschiedenen Gruppen rhythmisch und räumlich zu meistern. Diese Choreographie geht über in ein von allen 25 Neuntklässlern synchron getanztes Unisono, an dessen Ende sich zwei Schülerinnen erheben und das Stück mit einem weiteren „bewegten" und bewegenden Gedicht enden lassen.

Die Zuschauer belohnten diese gelungene Vorstellung mit viel Applaus.