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Studienfahrt des Leistungskurses Geschichte Q1 nach Berlin

Den ersten Tag der viertägigen Fahrt verbrachte der Kurs im Franz-Hitze-Haus in Münster. Mit der Analyse von Gegenständen, Rollenspielen zu verschiedenen Fallbeispielen und einem Film über Proteste und den Mauerfall bereiteten die Referenten auf die nachfolgende Zeit in Berlin vor und vermittelten Grundwissen zur DDR Zeit in diversen Kategorien. Mit dem Zug ging es nachmittags von Münster nach Osnabrück und von dort nach Berlin. Auf der Zugfahrt wurde ausgiebig über die nächsten Tage diskutiert und nebenbei wurden neue Kontakte geknüpft, da der Kurs bunt zusammengewürfelt aus Schülern der drei Gymnasien besteht. Nach der Ankunft im "All-In-Hostel" in Friedrichshain im Zentrum Berlins zogen die einen los auf der Suche nach etwas zu essen, während andere nur noch müde in ihre Betten fielen. Ein ausgefeiltes Programm erwartete die Schüler nach dem Frühstück in der Jugendherberge.

Es stand eine Vorbereitung eines Zeitzeugengesprächs an, welches am Abend mit Helgard Thomas, einer Schülerin zur Zeit des Mauerfalls in der DDR, geführt wurde. Sie berichtete spannend von ihren Erlebnissen und beantwortete jede der vielen Fragen. Danach ging es zur East-Side-Gallery, dem längsten noch bestehenden Stück Mauer, welches 126 Künstler verschiedenster Nationen in ein Denkmal verwandelt haben. Nicht nur für Geschichts-Lk-ler, sondern auch für jeden normalen Touri ist die Außengalerie sehenswert. So war es kein Wunder dass immer wieder auf Schüler gewartet werden musste, da der Auslöser der Kameras ständig in Betrieb war. Im Eiltempo ging es anschließend zum Denkmal an der Bernauer Straße, die die Grenze zwischen Ost und West Berlin markierte und an der heute unter anderem den Opfern des Todesstreifens gedenkt wird. Auch ein Stück des Todesstreifens ist zumindest in der vollen Größe, wenn auch nicht in der tödlichen Ausstattung, noch erhalten. Trotz des strömenden Regens wurde der Leiter der Führung ausgefragt. Besonders die Fälle einzelner Personen, welche zum Teil mit Porträtfotos vermerkt sind, regten das Interesse vieler Schüler. Nach der Mittagspause ging es zum ehemaligen Grenzposten an der Friedrichstraße. Dieser Ort ist als "Tränenpalast" bekannt und zeigt eine Ausstellung zum Thema "Grenzerfahrungen im Alltag". In der Führung erläuterten die beiden Mitarbeiter Fluchtversuche und die genaue Funktion des Tränenpalastes als wichtigstem Grenzübergang. Im Nachgespräch wurde dieser Besuch gemeinsam mit dem Zeitzeugengespräch am Abend zum Highlight des Tages erklärt. Die Freizeit am Abend wurde auf verschiedenste Weisen genutzt. Einige wollten nur etwas essen, andere machten sich auf den Weg das Brandenburger Tor, ein Muss für jeden Berlinbesucher, bei Nacht zu betrachten. Die positivste Rückmeldung gab es im Nachhinein für die Führung durch das Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen durch zwei ehemals inhaftierte. Fr. Ulbrich und Hr. Warnke berichteten anschaulich von ihren Erfahrungen im Gefängnis während sie die Schüler in zwei Gruppen über das Gelände führten. Dabei wurden natürlich ebenfalls diverse Fragen beantwortet, jeder stand in einer der Zellen und jeden bewegten die Worte der Zeitzeugen. Diese gaben nicht nur ihre Erinnerung weiter, sondern auch wichtige Werte für das heutige Leben. "Der Mensch ist stark." - Diesen Satz wird wohl keiner der 26 Schüler mehr vergessen, wenn es darum geht, sich durch schwere Zeiten hindurch zu beißen. Nach der Führung wurden die Teamer verabschiedet und die Schüler bis zum nächsten Morgen in die Freizeit entlassen. Der freie Nachmittag wurde auch diesmal für Sightseeing und Shopping genutzt. Weder das Kaufhaus des Westens, der Kudamm, der Alexanderplatz noch die hackeschen Höfe wurden vernachlässigt. Mit gepackten Koffern fuhren die nunmehr müden Schüler in Begleitung von Hr. Schönwälder zum Hauptbahnhof, lagerten dort ihr Gepäck und besichtigten im Anschluss das Reichsicherheitshauptamt, wo heutzutage das Museum "Topographie des Terrors" über die Verbrechen der Nazis informiert. Zum Abschluss wurden das Holocaustdenkmal und das darunter gelegene zugehörige Museum erkundet. Zu Fuß ging es am Brandenburger Tor und am Reichstag vorbei über die Spree zum Hauptbahnhof und, nachdem das Gepäck abgeholt worden war, wurde die Reise nach Essen Hauptbahnhof und von dort nach Hause angetreten. Die Nachbesprechung ergab eindeutig, dass der Exkurs sich gelohnt hat. Die Fahrt wurde wahlweise als interessant, lustig oder als insbesondere lehrreich charakterisiert. Der Kurs bedankt sich bei den Referenten Delia, Laura und Stefan, die in Berlin immer den Überblick behalten haben und nie abgeneigt waren noch mehr Fragen zu beantworten. Außerdem bei Karo und Dennis, die in Münster für die Vermittlung des Grundwissens sorgten. Abschließend auch bei Hr. Schönwälder, der das Seminar angemeldet und uns damit die Möglichkeit gegeben hat eine tolle Stadt kennen zu lernen, Spaß zu haben und Wissen nicht nur durch Textquellen o.ä. zu erarbeiten. Wir empfehlen zudem jedem Lehrer ihrem Kurs eine ähnliche Fahrt zu ermöglichen.

Judith Epping/Christian Berendes





 

Tags: Berlin, Studienfahrt, Geschichte

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