Balu-und-Du-Jahr 2019
Im Mentorenprogramm ,,Balu und Du“ geht es darum, dass ein Mentor ehrenamtlich in einer Zeitspanne von einem Schuljahr für ein Grundschulkind zuständig ist und dieses betreut.
Es lässt sich als eine freundschaftlich-belehrende Art von Beziehung definieren, für die uns als Vorbild und Namensgeber „Balu" und „Mogli" aus dem Dschungelbuch gedient hat. „Balu“ der Bär beschützt darin den kleinen verlorenen Jungen ,,Mogli“ im Dschungel, zeigt ihm, wie es zugeht im Leben und ist immer für ihn da. So sollten wir den Moglis als Mentoren auch Gladbeck zeigen, neue Erfahrungen ermöglichen und bei Problemen für sie da sein.
Einmal in der Woche unternimmt man etwas mit seinem Mogli, hat Spass, lernt dabei ganz nebenbei Konfliktfähigkeit und Selbständigkeit. Es ist wichtig, dass eine Vertrauensbasis zwischen Balu und Mogli herrscht. Und so musste auch ich mich bei unserer ersten Begegnung an unsere Beziehung, wie ein echter Bär, herantasten. Nicht in jedem Team war das so einfach, denn auch Sprachbarrieren erschwerten das Kennenlernen, manche Unsicherheiten der Moglis mussten erst überwunden werden. Doch schon bei unserem Bergfest, nach einem halben Jahr, trauten sich die kleinen Moglis so einiges im Trampolinpark zu!
Es ist natürlich wichtig eine gewisse Empathie aufzubauen und dem Kind zu zeigen: ,,Hey ,ich bin für dich da, ich beschütze dich ich höre dir zu ,ich habe dich lieb und ich vertraue dir “
Ich persönlich habe tolle Erfahrungen gesammelt. Wir waren sehr oft Essen, haben gebastelt, gekocht und waren bei gutem Wetter Picknicken, Fahrrad fahren, bei schlechtem Wetter auch mal in der Bücherei. Alles, was man an Erfahrungen sammelt, egal ob positive oder negative, verfasst man in einem Tagebuch. Am Ende des Tages bereitete es mir immer wieder eine Freude, mich an die positiven Erfahrungen am Tag zu erinnern, aber auch zu reflektieren und daraus eine Lehre für die nächsten Treffen zu ziehen. Es gab natürlich auch ganz besondere Momente, die vom begleitenden Verein „Balu und Du e.V.“ im Tagebuch ,,Meilenstein-Momente“ genannt werden. Zum Beispiel durfte ich die Person sein, die laut meines Moglis ihr den besten Tag ihres Lebens geschenkt hat oder die Person in ihrem Leben sein, mit der sie zum ersten Mal in ihrem Leben Achterbahn fahren durfte.
Mein Mogli und ich haben innerhalb von zehn Monaten eine Beziehung wie zwei Geschwister aufgebaut. Wir haben uns alles erzählt, von Sorgen bis zum ersten Schwarm in der Schule.
Als Erinnerungen haben wir viele Fotos gemacht, die wir dann ausdruckten. Sogar mit der Familie habe ich eine sehr nahe Beziehung auf Vertrauensbasis aufbauen können.
Nun, wo alles vorbei ist, merke ich, dass ich eine sehr wichtige Person für mein Leben gewonnen habe, die ich immer noch auch in den nächsten Jahren sehen und unterstützen möchte.
Nun stellt sich mein Mogli dazu bereit, selber einmal an Balu zu werden.
Es ist eine unbeschreiblich besondere Erfahrung, die man gehabt haben sollte und ich empfehle es jedem, der lernen möchte, was es heißt, verantwortlich für eine kleine Persönlichkeit zu sein und sie lieben zu lernen.
Gizem Sari,Q1